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Frage und Antwort des Tages: Worauf ist beim Fensteraustausch zu achten?

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06.03.2024 06:15 Uhr von Robert Glückshöfer

Während sich (zukünftige) Immobilienbesitzer beim Hausbau, der Renovierung oder Sanierung viele Gedanken über die Energieeffizienz ihrer Fenster machen, werden weitere Aspekte bei der Planung der Fenster oft stiefmütterlich behandelt. Dabei gibt es ein großes Angebot an unterschiedlichen Fensterarten. Bei der Auswahl spielen sowohl der Haustyp als auch die Außenfassade und der persönliche Geschmack eine Rolle. Welches das passende Fenster ist, hängt darüber hinaus von den Sicherheitsaspekten und vielem mehr ab.

Fensterbänke im Außenbereich nicht vergessen

Pixabay.com © analogicus CCO Public Domain Bei diesem griechischen Café harmonisieren die Fenster perfekt mit dem Holzmobiliar.

Auch Fensterbänke prägen das Erscheinungsbild einer Immobilie. Und nicht nur das, sie verfügen darüber hinaus über eine wichtige Funktion: die Ableitung von Regenwasser. Dadurch werden Fenster und das darunterliegende Mauerwerk vor Verunreinigungen sowie Fassadenschäden geschützt. Von Bedeutung ist ihr fachgerechter Einbau. Erfolgt er fehlerhaft, ist die maßgebliche Abschirmung von Fenstern und Hausaußenwänden nicht mehr gegeben. Zum einen müssen Fensterbänke dicht an der Fassade anschließen. Zum anderen ist eine sorgfältige Abdichtung zum Fenster hin wichtig.

Wichtige Kriterien beim Fensterkauf

Bei Fenstern gibt es große Unterschiede, teilweise sind sie von Laien nur schwer erkennbar. Damit man sein individuell passendes Produkt auf dem vielfältigen Markt findet, sollten vor allem nachstehende Kriterien beachtet werden.

Sicherheitsaspekt

Sicherheit ist ein Thema, das beim Fensterkauf in jedem Fall im Auge behalten werden sollte. Vor allem in den Großstädten Deutschlands stehen Einbrüche in Häuser und Wohnungen an der Tagesordnung. Um Wertgegenstände und sich selbst zu schützen, empfiehlt sich der Einbau von einbruchhemmenden Fenstern. Es gibt sie in verschiedenen Widerstandsklassen, die sich wie folgt darstellen:

  • RC 1 N – Widerstandsdauer von drei Minuten bei Einsatz von einfachen Werkzeugen wie beispielsweise einem Schraubenzieher
  • RC 2 N – siehe RC 1 N
  • RC 2 – siehe RC 1 N, jedoch sind eine durchwurfhemmende P4A-Verglasung und häufig ein abschließbarer Fenstergriff integriert
  • RC 3 – Widerstandsdauer von fünf Minuten bei Einsatz von zwei Schraubenziehern oder auch zusätzlichen Hebelwerkzeugen, darunter Brechstange, durchwurfhemmende Verglasung der Sicherheitsklasse P5A
  • RC 4, 5 und 6 – Widerstandsdauer von 10, 15 bzw. 20 Minuten bei Einsatz von jedem denkbaren Hilfsmittel wie Axt, Stemmeisen, Akku-Bohrmaschine und leistungsfähiges Elektrowerkzeug

Für den Privatbereich gelten Fenster der Widerstandsklasse RC 2 als ausreichend. Besteht eine vergleichsweise hohe Einbruchrate in der Wohngegend oder befinden sich in der Immobilie Besitztümer mit sehr hohem Wert, sollte man über die nächsthöhere Sicherheitsstufe nachdenken. Die Widerstandsklassen von RC 4 bis 6 kommen insbesondere in Geschäftsgebäuden zum Einsatz.

Pixabay.com © kirahoffmann CCO Public Domain Die meisten Ladenbesitzer entscheiden sich für eine hohe Widerstandsklasse, die höchstmöglichen Schutz gegen Einbruch bietet.

Lüftung

Ein gutes Raumklima ist von großer Wichtigkeit für unsere Gesundheit – regelmäßiges Lüften in den eigenen vier Wänden ist daher Pflicht. Dies lässt sich entweder durch Öffnen der Fenster per Hand oder den Einsatz moderner Lüftungsfunktionen erreichen. Zu den innovativen Produkten gehören Fensterfalzlüfter. Sie sorgen für eine Wohnraumfeinlüftung, indem sie energieschonend frische Luft durch geschlossene Fenster unter die Zimmerdecke führen. Auf diesem Weg vermischt sich die dortige Warm- mit der Frischluft. Dadurch lässt sich die relative Luftfeuchte auf ein für Schimmelpilzbefall unkritisches Niveau senken.

Wärmedämmung

Bei der Auswahl der passenden Fenster sollte das Augenmerk gleichfalls auf dem Wärmedämmwert liegen. Nicht ausreichend isolierende Fenster lassen die Heizkosten schnell in schwindelnde Höhen ansteigen. Entscheidend beim Thema Dämmung ist der Wärmedurchgangskoeffizient, kurz U-Wert genannt. Hier gilt: Je niedriger er ist, desto weniger Wärmeverlust liegt vor. Gemäß Energieeinsparungsverordnung (EnEV) darf er nicht über 1,3 W/m2K liegen. Bei Passivhäusern sind sogar nur maximal 0,8 W/m2K erlaubt. Je nach Fensterscheibenart liegen folgende U-Werte vor:

  • Einfachglas: 5,2 W/m2K
  • Isolierglas: 2,7 W/m2K
  • Wärmeschutzglas: 1,2 W/m2K
  • Hochwärmeschutzglas: 0,8 W/m2K

Der hohe Wert der einfach verglasten Fensterscheiben hält den Anforderungen der EnEV nicht stand, weshalb sie heute kaum noch genutzt werden. Ihr Einbau ist generell verboten, teilweise wird bei der Restaurierung von alten Fachwerkhäusern oder ähnlichem eine Sondergenehmigung erteilt. Zum Einsatz kommen heute vor allem Mehrscheiben-Isoliergläser mit zwei- bis dreifacher Verglasung. Zwischen den einzelnen Scheiben befinden sich hauchdünne Metallschichten und Edelgas, in der Regel Argon. Bei einem Fenster mit Doppelverglasung beträgt der U-Wert nicht mehr als 1,3 W/m2K. Es entspricht somit den Bestimmungen der EnEV und ist am weitesten in deutschen Haushalten verbreitet.

Bautiefe

Aus technischer Sicht ist die Bautiefe für die mechanische Stabilität sowie die Dämmleistung ein entscheidender Faktor. Im Allgemeinen verfügen Fenster über eine Bautiefe von 70 bis 90 Millimetern. Bei Produkten mit Dreifachverglasung, die über besonders große Abstände zwischen den jeweiligen Scheiben verfügen, kann auch eine größere Bautiefe erforderlich sein. Einfluss auf die Optik eines Hauses hat sie nicht, weder von innen noch von außen.

Sonnenenergie und Schallschutz

Die Ansprüche an Sonneneinstrahlung und Schallschutz sind äußerst individuell. Wer in der Nähe von Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen, Bahngleisen oder einem Flughafen wohnt, baut am besten Schallschutzfenster ein. Etwas vielschichtiger ist das Thema Fenster in Bezug auf die Sonneneinstrahlung. Während der Heizperiode profitiert man von den Sonnenstrahlen, die auf die Fenster treffen. Insbesondere bei Immobilien mit großflächigen Verglasungen können sie zu einem geringeren Verbrauch an Heizungsenergie führen. Der g-Wert bezeichnet die Energie aus Sonneneinstrahlung, die auf Glasscheiben trifft. Beträgt er zum Beispiel 0,50, gelangen 50 Prozent der Sonnenenergie in die betreffenden Räumlichkeiten. Im Winter ist sie hochwillkommen, jedoch nicht in den heißen Sommermonaten. Deshalb gehört an – stark der Sonne ausgesetzte – Fenster und weitere Glaselemente in jedem Fall ein Sonnenschutz. Er sollte möglichst außen angebracht werden, da aufgeheizte Scheiben bereits die Raumtemperatur erhöhen.

Pixabay.com © Koleida CCO Public DomainDurch Sonnenschein wärmen sich Fenster und Raum schnell auf.

Fensterdesign

Das Fensterdesign hat einen großen Einfluss auf die Optik der Innenräume und Hausfassade, wobei sich vor allem das Rahmenmaterial prägend auswirkt. Kunststofffenster gelten als neutral, lange haltbar und besonders pflegeleicht. Zudem sind sie günstiger in der Anschaffung als Holzfenster. Letztere gehen mit Natürlichkeit und Hochwertigkeit einher. Verschiedene Lacke, Lasuren und Holzarten bieten Gestaltungsfreiheit. Für moderne Hausfassenden empfiehlt sich eine Kombination aus Aluminium für die Außenseite und Holz für den Innenbereich. Sie vereinen die jeweiligen Vorteile der beiden Materialien.

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Autor Robert Glückshöfer
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Datum 06.03.2024, 06:15 Uhr