Einzeltest: Stahlwille Ratschen-Ringmaulschlüssel OPEN-RATCH Nr. 17F

Neben Schraubendreher, Zange und Hammer gehört der Maul- oder Gabelschlüssel zu den Klassikern unter den Schraubwerkzeugen. Seit einigen Jahren hat sich neben dem Klassiker mit einem Maul an jeder Seite auch eine Variante mit Maul und gleich großer Ringratsche etabliert. Davon haben wir uns aus dem Haus Stahlwille die aktuelle Version schicken lassen.

Schraubenschlüssel mit Ringratsche können Ihren Vorteil immer dann ausspielen, wenn wenig Platz für die Drehbewegung des Schlüssels vorhanden ist. weil im Maschinenbau unterschiedlichste Platzverhältnisse rund um eine Verschraubung möglich sind, bietet Stahlwille seine Ratschen-Ringmaulschlüssel in einer flachen und einer um 15° abgewinkelten Version an. Die abgewinkelte Version verfügt dabei über einen Umschalthebel für die Drehrichtung. Wir haben zum Test die flache Version erhalten. Er trägt die Bezeichnung Ratschen-Ringmaulschlüssel OPENRATCH Nr.

17F.

Ausstattung

Stahlwille bietet die Schlüssel einzeln oder in zwei verschiedenen Sets in Rolltaschen an. Das kleinere Set besteht aus fünf Schlüsseln mit Schlüsselweiten von 8; 10; 13; 17; 19 mm. Das große Set beinhaltet zusätzlich zu den genannten noch folgende Schlüsselweiten: 9; 11; 12; 14; 15; 16 und 18 mm. Im Einzelverkauf sind die Schlüssel bis zur SW 24 erhältlich. In der flachen Version kann auf einen Umschalter für die Drehrichtung verzichtet werden, weil der Schlüssel zum Wechsel der Drehrichtung einfach nur umgedreht werden muss. Die Öffnungsrichtung des Maulschlüssels ist leicht abgewinkelt. Die Ratsche ist mit einem 12-Kant bestückt und benötigt dank der 72-zahnigen Mechanik nur 5° Drehwinkel zum Betrieb.

Im Einsatz

Bei der Arbeit fallen gleich mehrere Dinge auf. Zum einen sind die kleineren Schlüssel im Vergleich mit den Doppelmaulschlüsseln anderer Hersteller recht lang, der 8er Schlüssel ist z.B. im Vergleich gut 3 cm länger als ein normaler Doppelmaulschlüssel. Die größeren Schlüssel sind dann wieder gleich lang. Bei den kleinen Schlüsseln führt das zu einem deutlich höheren übertragbaren Drehmoment, geht jedoch mit einem größeren Platzbedarf einher. Was auf jeden Fall einen positiven Eindruck hinterlässt ist die Verarbeitung der Schlüssel. Die matte Verchromung gefällt genauso, wie die absolut gratfreie Formgebung. Jeder Übergang egal ob vom Maulschlüssel oder vom Ratschen-Element zum Schaft ist minimal gerundet das trifft sogar für die offenen Enden des Mauls zu. Neben der Tatsache, dass das zu einer hervorragenden Handlage führt, lässt sich damit auch eine Menge Kraft übertragen, ohne dass einem die Hand schmerzt. Außerdem verringern solche Rundungen die Gefahr, dass ein abrutschender Schlüssel das Werkstück beschädigt. Die Maulschlüssel unserer beiden Test-Sets überzeugen erwartungsgemäß durch Passgenauigkeit. Das trifft logischerweise auch für die Ringratsche zu. Hier stellt man jedoch ein wenig mehr Spiel auf Schraube oder Mutter fest. Wer jedoch „Schlamperei“ bei der Fertigung vermutet, ist auf dem Holzweg. Ein genauer Blick auf die Verzahnung zeigt, dass hier keine Zähne nach dem Sechskant von Schraube oder Mutter greifen. Die zwölf „Zacken“ sind an der Spitze abgerundet. Das führt zwar zu ein wenig Spiel auf Schraube oder Mutter verändert jedoch den Punkt, über den die Kraft auf den Schraubenkopf übertragen wird. Dieser Punkt liegt nicht mehr auf den Ecken des Sechskants, sondern mehr auf der Flanke. Dadurch ist die Gefahr der „Runddrehens“ bei alten Schrauben geringer. Außerdem kann ein deutlich höheres Drehmoment übertragen werden. Für den Fall das nach vermutlich jahrelangem Einsatz das Ratschen-Element doch mal den Geist aufgibt, kann der Schlüssel sogar repariert werden.

Fazit

Stahlwille beweist wieder einmal, dass selbst banale Werkzeuge wie ein Ratschen-Ringmaulschlüssel noch Potential für Verbesserung hat. Es sind Details, wie die gratfreie Verarbeitung oder das Ratschenelement, die diese Marken-Werkzeuge meilenweit von der normalen Baumarkt-Ware trennen. Als Handwerker merkt man das beim ersten in die Hand nehmen. Dann weiß man auch sofort, dass mit solchem Werkzeug auch schwierige Jobs zu erledigen sind. Da lohnt sich dann die Investition in gutes Werkzeug.